19.02.2018
Handwerk 4.0
Digitalisierung und die digitale Transformation
Alle reden von Handwerk 4.0, der Digitalisierung, von digitaler Transformation. Wenn ich mich in den Unternehmen umschaue, und das ist mein Tagesgeschäft: "Sind die Voraussetzungen dafür geschaffen? Gibt es eine Bereitschaft, diese zu schaffen? Ist das Wissen, wohin und wie ich mich verändern muss, überhaupt vorhanden?" Immer wieder wird mir die Frage gestellt: "Herr Steinseifer, was ist denn Digitalisierung im Handwerk, was ist die digitale Transformation?"
Meine Antwort darauf ist: "Ihr habt Euch alle schon digitalisiert, Ihr habt schon vor vielen Jahrzenten damit begonnen und die nächsten Schritte werdet Ihr, mit fortschreitenden Technologien, automatisch gehen (müssen)!" Also - Keine Panik!
Handwerk 4.0, Digitalisierung, digitale Transformation
Hochtrabende Begriffe! Eine Erklärung ist auch für mich immer sehr schwer ist und ich habe noch nicht wirklich einen Profi gefunden habe, der diese Worte in drei Sätzen verständlich erklären kann!
Unter Handwerk 4.0, Digitalisierung und der digitalen Transformation wird sicher etwas ganz anderes verstanden als die Internetpräsenz und der Auftritt in den sozialen Netzwerken. Das nennt man doch einfach nur "Online-Marketing". Es ist ganz sicher auch nicht der 3D-Drucker, der hier und da Einzug in die Unternehmen hält. Das ist doch lediglich eine neu entwickelte und computergesteuerte Maschine, mehr nicht. Ja, toll, es kursieren Videoclips, in denen sogenannte "3D-Drucker" ganze Häuser bauen. Wird das die Zukunft des Maurerhandwerks sein? Wenn das so sein wird, wird der Bauunternehmer sich darauf einstellen. Aber nicht heute und nicht jetzt! Im produzierenden Handwerk sind es computergesteuerte Maschinen für alle möglichen Anwendungen. Das ist die Automatisierung und nicht das Handwerk 4.0. Diese computergesteuerten Maschinen sind real, kaufbar und die Neuerungen sehen wir bei den Fachmessen.
Was ist es also dann? Sind wir nicht schon längst digitalisiert?
Ich erinnere mich an die Neuerung und die Erfindung eines DOS-Betriebssystems. Das war Ende der 70er. Aus DOS wurde MS-DOS, das von Microsoft weiterentwickelt wurde und später die Basis für das Windows-Betriebssystem war. Heute arbeiten wir mit Windows 10. Parallel dazu entstanden viele Handwerkerprogramme, die heute branchenentwickelt und standardmäßig in den Unternehmen eingesetzt werden. Ich kenne kein Unternehmen, das nicht - mehr oder weniger umfangreich - mit einer Handwerkersoftware arbeitet. Nebenbei entwickelten sich in den 90ern die hemdtaschengroßen Mobiltelefone. Die Digitalisierung in allen Bereichen schritt voran.
Dazu kam das Unternehmen Apple mit dem MAC-Betriebssystem und der Erfindung des ersten Smartphones. Das Smartphone, egal von welchem Hersteller, ist heute Standard. Die Programme, auch die Handwerkerprogramme, sind heute Smartphone fähig und die Apps haben Einzug in die tägliche Digitalisierung der Unternehmen gehalten. WhatsApp-Gruppen unterstützen die Aufgabenstellungen der Teams, externe Speicher und Systeme lassen uns schneller und besser Informationen austauschen und Handlungen abgleichen. Die Cloud, egal von welchem Anbieter, ist allgegenwärtig und der Einsatz in allen Unternehmen nur noch ein Frage der Zeit.
In vielen Handwerk-4.0-Seminaren wird vom Online-Marketing gesprochen, es werden 3D-Drucker gezeigt, die erste, kleine Produkte erstellen können, es werden Unternehmen vorgestellt, die mit computergesteuerten Maschinen in der Produktion arbeiten. Ist das die viel beschworene Digitalisierung im Handwerk 4.0 oder ist es etwas ganz anderes, das wir gerne verstehen, begreifen und "anfassen" wollen?
Klaus Steinseifer
Wollen Sie mit mir sprechen, haben Sie Fragen an mich?
Schreiben Sie mir:
klaus.steinseifer@steinseifer.com
Ich freue mich auf hre Nachricht!